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COP 23 und Co: Ausgleichszahlungen sind wichtig

Unsicherheiten bei Klimaverhandlungen im Blick

COP 23 und Co: Ausgleichszahlungen sind wichtig
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Umweltministerin Barbara Hendricks bei Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz in Bonn. (Foto: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)
Bei Klimaverhandlungen, wie bei der Weltklimakonferenz (COP 23) in Bonn, müssen Regierungschefs ihre Entscheidungen unter großen Unsicherheiten treffen. Ein Forscherteam hat nun die Bedeutung von Transferzahlungen für internationale Klimaschutzabkommen vor dem Hintergrund dieses Aspekts untersucht.

Internationale Verhandlungen zum Klimaschutz sind eine heikle Angelegenheit: So viele Interessen, Ziele und offene Fragen kollidieren, wie sich auf der Weltklimakonferenz in Bonn erneut gezeigt hat. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass viele Unwägbarkeiten im Raum stehen, hebt nun ein Forscherteam der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate hervor.

Es ist ihnen zufolge beispielsweise unklar, wie sich die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen in der Zukunft entwickeln werden – beispielsweise der Preis für emissionsarme Antriebe oder erneuerbare Energien. Andererseits ist auch die genaue Höhe der zu erwartenden Klimaschäden, wie Hochwasser oder Ernteausfälle, mit großen Unsicherheiten behaftet. Für Klimaverhandlungen besonders relevant: Es ist unsicher, wie sich Kosten und Nutzen des Klimaschutzes zukünftig zwischen den Staaten verteilen werden.

Wie lässt sich diesem bremsenden Effekt der Verunsicherung entgegenlenken? Die Forscher sehen in Transferzahlungen ein effektives Mittel um Klimaschutz erfolgreicher zu machen. Ihre Aussagen basieren auf einem sogenannten „integrierten Assessment Modell“. Dabei werden Informationen aus verschiedenen Fachgebieten kombiniert und die Ergebnisse im Hinblick auf Handlungsalternativen bewertet und dargestellt. Konkret haben sie in diesem Zusammenhang die Auswirkungen von zwischenstaatlichen Transferzahlungen auf den Erfolg von Klimaverhandlungen simuliert.

In den Ergebnissen zeichnete sich ab: „Unsere Studie legt nahe, dass zwischenstaatliche Transferzahlungen eine große Chance für internationale Klimaverhandlungen bieten“, sagt Jasper Meya von der Arbeitsgruppe Ressourcenökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin. „Staaten können sich mit Transferzahlungen wechselseitig gegen die Folgen des Klimawandels versichern. Damit vergrößert sich der Spielraum für die Bildung von Koalitionen bei den internationalen Klimaverhandlungen und damit am Ende auch für wirksame Klimaschutzvereinbarungen, die im Eigeninteresse der Staaten liegen“, so der Wissenschaftler.

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Positiver Trend?

Bei der Weltklimakonferenz in Bonn gab es diesbezüglich positive Trends zu verzeichnen: Die globale NDC-Partnerschaft bekam weitere Förderung. Im Rahmen der NDC-Partnerschaft unterstützen Industrieländer und multilaterale Institutionen gemeinschaftlich Schwellen- und Entwicklungsländer dabei, ihre Klimabeiträge zu erreichen und mit ihren nationalen Entwicklungszielen in Einklang zu bringen. Hierfür bringen sie den Zugang zu entsprechender Finanzierung und technischer Unterstützung voran. Auch engagieren sich die Mitglieder im Wissens- und Erfahrungsaustausch über Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.

Bundesministerin Barbara Hendricks: „Die Umsetzung nationaler Klimaschutzprogramme fordert alle Staaten heraus. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gegenseitig unterstützen und uns eng darüber austauschen, was wir jeweils tun und wie wir unsere Ambitionen steigern können. Das Klimaschutzproblem lässt sich schließlich nur multilateral lösen. Das prägt den Geist der NDC-Partnerschaft“, so die Ministerin.

Quellen: Humboldt-Universität zu Berlin, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ( BMUB )

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