Dacian Ciolo will die Subventionen an solche Leistungen koppeln, was zur Folge hätte, dass vor allem Großbauern und industriell produzierende Landwirte empfindliche Einschnitte vornehmen und mit finanziellen Einbußen rechnen müssten. Barroso und auch die deutsche und französische Regierung fürchten wohl den Unmut der Großbauern und wollen die Subventionspraxis weder ändern noch das Geld umverteilen.
Es sieht nun so aus, als sollte stattdessen die zweite Subventions-Säule, die sowieso schon wesentlich kleiner ist, noch weiter zurückgestutzt werden. Nur 13 Milliarden Euro fließen derzeit in den so genannten ländlichen Raum. Mit diesen Mitteln können Landwirte dafür entlohnt werden, dass sie Hecken pflanzen, um die Artenvielfalt zu unterstützen und die Landschaft verschönern. Oder Bauern werden unterstützt, wenn sie ihre Wiesen später mähen, damit Blumen blühen und Vögel brüten können. Oder solche, die in schwer zu bewirtschaftenden Bergregionen arbeiten.
Den neuesten Gerüchten zufolge hält Barroso vieles für verzichtbar, was mit diesem Geld finanziert wird. Und möchte die Großen schonen und stattdessen im ländlichen Raum Subventionen einsparen. Noch sind die Würfel nicht gefallen. Am 29. Juni wird die EU-Agrarkommission unter Dacian Ciolo ihren Entwurf für eine grünere Agrarpolitik vorstellen.
